24.11.23
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Raphael Binder
Lesezeit: 1 Minute

Unter der Oberfläche

ALLES AUF SCHWARZ

Am Black Friday warten jedes Jahr zahlreiche Angebote förmlich darauf, von kauffreudigen Kunden ergriffen zu werden. Woher die Bezeichnung stammt, reiht sich ein in die Mysterien der Menschheitsgeschichte. Die gängigste Erklärung spricht von Menschenmassen auf den Straßen, die aus der Ferne wie eine schwarze Masse erscheinen – in Anlehnung an das Chaos nach dem Börsencrash von 1929.

Wenn der Black Friday mittlerweile auch als etwas Positives angesehen wird (mal abgesehen vom damit verbundenen Konsumüberfluss), so ist die Farbe Schwarz in der westlichen Kultur immer noch mit Negativität und Trauer verbunden. Deshalb meiden Unternehmen sie oftmals, wenn es um Corporate oder Campaign Design geht. Davon kann auch unser Head of Design Helge Ulrich ein Lied singen: Seit 30 Jahren führt er die Diskussion, ob Schwarz in der Gestaltung nun zu negativ sei oder doch großes Potenzial hat. Anlass genug, der Farbe einmal auf den Grund zu gehen ...

Schwarz – tatsächlich eine Farbe?

Bisher war die Rede von der Farbe Schwarz, was jeder halbwegs talentierte Hobbyphysiker als Fake News bezeichnen würde. Je nach Wellenlänge des Lichts erscheint uns ein Gegenstand in einer bestimmten Farbe – kurzwelliges Licht nehmen wir blau bis violett, langwelliges rot wahr. Schwarz ist nun genau genommen die Abwesenheit von Farbe. Denn wenn Licht auf einen Gegenstand fällt und von dort nicht reflektiert wird, sehen wir Schwarz.

 

Das Leben besteht nicht nur aus Schwarz und Weiß – oder?

Schwarzfahren, Schwarzmarkt, der schwarze Peter, das schwarze Schaf – die Liste negativ konnotierter Begriffe in Verbindung mit Schwarz scheint schier unendlich zu sein. Die Symbolik baut auf eine instinktive, unbewusste Grundlage. Schwarz erinnert uns an die Dunkelheit der Nacht und damit an Gefahr, Bedrohung und das Unbekannte. Und was der Mensch nicht kennt, das fürchtet er.

Aber wo Dunkel ist, ist auch Licht. So gibt es auch positive Assoziationen, die man mit Schwarz verbindet: Raffinesse, Seriosität, Stabilität, Stärke. Auch diese Liste kann man beliebig weiterführen. Genauso sind in der Sprache positive Ausdrücke zu finden: voll in’s Schwarze treffen, schwarze Zahlen verzeichnen oder etwas Schwarz auf Weiß haben.

 

Corporate Design als Erfolgsfaktor

Hier ein Strich, dort ein Kreis, ein bisschen Farbe und zuletzt noch der Name des Unternehmens – fertig ist das Corporate Design. Ganz so einfach ist die Markenkommunikation aber nicht. Markendesigner durchdenken das komplette Erscheinungsbild und stellen es optimal auf das Unternehmen, die Brand und die Zielgruppe ein. Für Helge Ulrich ist klar: Gute Designer müssen nicht nur gut zeichnen, sie müssen vor allem Dinge beobachten und sehen. Denn nur wenn man Muster erkennt, kann man sie zielgerichtet einsetzen.

Welche Rolle spielt dabei jetzt die Farbe?

Für das ideale Corporate Design muss man die Wirkung und Assoziation von Farben kennen und wissen, welche Eigenschaften und Zugehörigkeiten sie haben. „Besonders für den Archetypen Ruler eignet sich Schwarz gut“, so unser Head of Design. Deshalb bietet es sich insbesondere für Unternehmen an, die Struktur, Stärke und Luxus verkörpern wollen. On top kann man sich mit der kraftvollen Wirkung von Schwarz der Konkurrenz gegenüber überlegen darstellen.

 

Schwarz als Web-Designelement

Dass Schwarz ein Synonym für Eleganz und Stil ist, gilt nicht nur, aber auch für die Kleidung. Denken Sie nur an das „kleine Schwarze“, das jeden abendlichen Auftritt zum Hingucker macht. Auch im Web-Design werden Designern kreative Möglichkeiten geboten, mit schwarzen Hintergründen und Elementen zu arbeiten.

Aber was kann Schwarz hier bewirken?

  1. Wirkungsmacht: Schwarz wirkt häufig geheimnisvoll und spannend und kann so Neugierde wecken.
  2. Fokussierung: Die Aufmerksamkeit wird stärker auf Schlüsselelemente der Website gezogen.
  3. Luxus: In Kombination mit Pastelltönen, Silber oder Gold können Websites besonders hochwertig, elegant und luxuriös wirken.
  4. Nachhaltigkeit: Durch dunkle Bildschirme werden – zumindest bei OLED-Bildschirmen – weniger Pixel beleuchtet, wodurch auch weniger Energie verbraucht wird.

Im Branding und Marketing ist Schwarz vor allem ein Allrounder, der sich mit jeder Farbe ausdrucksstark kombinieren lässt. Gerade Produkte wie Schmuck und Uhren kommen vor schwarzen Hintergründen perfekt zur Geltung. Richtig eingesetzt ist Schwarz ausgesprochen prägnant, was modernen Marken gut zu Gesicht steht. Kein Wunder: In der beliebten Kombination mit einem metallischen Farbton entsteht ein mühelos eleganter Look. Gleichzeitig ist Schwarz aber auch neutral und damit prädestiniert für zeitlose Designs. 

Schwarz vermittelt ein Gefühl von Tiefe und Stabilität und kann dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf bestimmte Designelemente zu lenken. Subtile schwarze Komponenten können ein Designthema perfekt ergänzen und so einen harmonischen Gesamteindruck erzeugen. Trauen Sie sich auch auf die dunkle Seite und nutzen Sie die Macht von Schwarz.

 

Fazit

Trotz aller (vermeintlicher) schwarzer Löcher bietet die „Farbe“ Schwarz die Chance, Markenauftritte edel und kräftig, aber auch minimalistisch und pointiert zu gestalten. Wenn Sie nicht schon durch unsere Website auf die Idee gekommen sind, dann wissen Sie spätestens jetzt, dass wir gern alles auf Schwarz setzen – und viele andere Agenturen sind unserem Beispiel gefolgt. Marken wie allstar, DFB, Leicht Juweliere oder Mercedes-Benz haben wir bereits schwarz gemacht. Wenn Sie der Meinung sind, Schwarz würde Ihnen auch stehen, helfen wir gern dabei, Ihr Branding, Corporate Design und Ihren Auftritt in allen relevanten Medien und Kanälen zu boosten.

Redakteur

Raphael Binder
Junior Text & Konzeption / UNIT.advertising

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